Gedankenspiele, Anregungen und Ideen:
Diese Einträge widerspiegeln meine persönliche Meinung und Erfahrungen.

Bei sich bleiben

Gepostet von Esther Matter am Mittwoch, April 23, 2014 Unter: Wochen-Inspiration


"Bei sich bleiben" ist das A und O, um sich selber zu stärken. Zudem wird es dadurch leichter, dem Leben mit all seinen Herausforderungen zu begegnen. Es wird einfacher, die täglichen Einflüsse die einem begegnen einzuordnen. Zu unterscheiden was gehört zu mir und was zu meinen Gegenüber.  Meine eigene Kraft steht dann alleine mir zur Verfügung. Ich gebe weder Energie ab noch nehme ich Fremdenergie auf. Unerwünschte Einflüsse haben es schwerer, zu mir hindurch zu dringen. Wenn ich bei mir bin, spüre ich klarer was ich will und was mir gut tut. Mit "bei sich bleiben" ist es einfacher innerlich ruhig und gelassen zu bleiben, auch wenn es rundherum stürmt und regnet. 

In unserem Alltag sind wir es gewohnt, die Konzentration mehr bei dem zu haben, was wir tun als bei uns selber. Fahre ich mit dem Bus, ist meine Aufmerksamkeit überall, nur nicht bei mir selber: Sie ist beim schmutzigen Sitz, dem strengen Parfümgeruch in der Luft, bei der anstehenden Sitzung im Geschäft, bei der Diskussion der Mitfahrer vor mir oder bei der Zeitung auf meinem Schoss. Ich bin zwar da doch irgendwie nebensächlich. 

Es ist schwierig "bei sich bleiben" in Worte zu fassen. Es ist kein Zustand, der erreicht werden kann. Viel eher ist es ein Prozess. Man kann immer noch mehr und noch besser bei sich selber bleiben, da man innerlich auch immer noch stärker wird. Ich meine damit, den Fokus auf sich selber zu halten. Sich selber als Ganzes Spüren. Von Kopf bis Fuss. Mit offenen Augen und wachem Geist. 

"Bei sich selber bleiben" erlebt man am besten selber. Hier ein paar konkrete Tipps, wie Du üben kannst, bei Dir selber zu bleiben:

Schliess die Augen. Stelle Dir vor Du bist eine Tafel mit neun quadratischen Feldern. Erfass ein Feld um das andere, bis Du am Schluss alle neun Felder gleichzeitig spüren kannst. Dann mach die Augen auf, versuche diesen Fokus zu halten und nimm gleichzeitig am Alltag teil. 

Lenke die Aufmerksamkeit zu Dir, bevor Du Deinem Gegenüber zuhörst. Behalte die Konzentration bei Dir und höre gleichzeitig zu. Das ist ungewohnt doch es geht mit zunehmender Übung immer leichter. 

Konzentriere Dich während Deinem Wohnungsputz weder auf die Putzbewegung, weder auf den Geruch des Reinigungsmittels, weder auf die Musik im Hintergrund noch auf das bevorstehende Wochenende. Setzte den Hauptfokus auf Dich und lass die Putztätigkeit und alles rundherum als Nebensächlichkeit in den Hintergrund rücken. 

Dein Atem kann Dir helfen den Fokus auf Dich zu richten. Schliess für ein paar Atemzüge die Augen. Mit geschlossenen Augen ist es einfacher bei sich zu bleiben. Dann öffne die Augen und trage diesen Fokus in den Alltag hinein. 

Körperliche Betätigung kann helfen, die Aufmerksamkeit auf sich selber zu lenken. Geh eine Runde Joggen oder Schwimmen. Durch die Anstrengung wird der Fokus natürlich auf Deinen Körper gelenkt. Spüre dann zusätzlich was Du um Deinen Körper herum wahrnimmst und schon hast Du einen wunderbaren Zugang zu Dir selber geschaffen.

Diese Liste ist nicht abschliessend. In meinen Übungsgruppen in Zürich-Oerlikon machen wir immer wieder ganz konkrete Übungen, um "bei sich bleiben" zu trainieren. 


In: Wochen-Inspiration 



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