Gedankenspiele, Anregungen und Ideen:
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Im Leben angekommen

Gepostet von Esther Matter am Freitag, September 7, 2012 Unter: Weltanschauung

An meinem Übungs-Abend, der kürzlich stattgefunden hat, machte eine spannende Frage die Runde. „Bist du in Deinem Leben angekommen?“, fragte ein Teilnehmer einen anderen. Die Frage löste eine kleine Diskussion aus. Seither sinniere ich zwischendurch an dieser Frage herum.

Einerseits frage ich mich, ob man denn auch nicht angekommen sein kann, in seinem Leben. Man ist ja einfach da. Sicher: manchmal bewusster mal weniger. Doch es scheint mir fast unmöglich, nicht in seinem Leben angekommen zu sein.

Ich finde aber, bei der Frage geht es eigentlich viel mehr um bestimmte Grundgefühle. Dazu zähle ich eine ausgeprägte Selbstliebe, die nicht zu verwechseln ist mit Egoismus oder Selbstverliebtheit. Ich meine damit, dass man sich gern hat und sich rundum mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptiert – mehr noch: wertschätzt. Egal ob es sich hier um seinen Körper oder bestimmte Charaktereigenschaften handelt. Daraus resultiert auch ein sanfter und liebevoller Umgang mit sich selber. Sowie ein gesundes Selbstbewusstsein. (Ein interessantes Wort übrigens: sich seiner selbst bewusst sein.)

Für mich zählt jedoch noch ein weiteres wichtiges Grundgefühl dazu: Zufriedenheit. Popstar Baschi hat das vor knapp einem Jahr gut auf den Punkt gebracht. Ich durfte ihn während ein paar Stunden begleiten, da mein Mann ihn für einen Auftrag interviewte. Auf die Frage, was er letztlich erreichen wolle, meinte er ganz bescheiden: "es z'friednigs Läbe".

Wenn man zufrieden ist und all das viele in seinem Leben wertschätzen kann, muss man nicht mehr länger etwas hinterher streben. Ein anderer Beruf. Ein neuer Partner. Andere Freunde. Mehr Reichtum oder Erfolg. Oder ein noch besseres Aussehen. Wenn ich zufrieden bin, gibt mir das die Ruhe, mich selbst zu sein.

So betrachtet kann ich mit Überzeugung sagen: "Ja, ich bin angekommen in meinem Leben." Angekommen, um den Freuden und Herausforderungen des Lebens zu begegnen und um mich dabei weiter zu entwickeln." 

In: Weltanschauung 



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