«Die Fernberatung hat geklappt, wenn sie berührt»

Esther Matter über ihre Fernberatungen, über zweifelnde Kunden und über die Möglichkeit, mit einer Gegenleistung zu bezahlen.




Du bietest mit deiner Praxis so genannte Fernberatungen an. Deine Klienten schicken dir Ihre Anliegen oder Fragen. Du berätst sie dabei, ohne weitergehend mit ihnen zu sprechen oder sie zu untersuchen. Das ist schwer nachvollziehbar. Wie geht das?

Ich verstehe, dass es schwer fällt, das nachzuvollziehen. Es ist kompliziert und doch einfach: Indem ich meine Aufmerksamkeit auf die Person lenke, die eine Fernberatung wünscht, kann ich ihr Energiefeld erfassen. Das Energiefeld eines Menschen kann von überall aus erspürt werden. Im Prinzip kennt das jeder: Wenn Du an einen Menschen denkst, den Du zum Beispiel gut kennst, kannst Du sehr wahrscheinlich auch ohne seine Anwesenheit spüren, wie sich dieser Mensch anfühlt oder was ihn ausmacht. Du nimmst in dem Moment trotz Distanz seine Qualitäten wahr und kannst sie beschreiben. Dafür greifst Du automatisch auf Dein natürliches feinstoffliches Gespür zurück. Auf dieselbe Weise gelange ich für meine Fernberatung mit meiner Aufmerksamkeit an die richtige Person.

Und dann?

Sobald meine Aufmerksamkeit auf der richtigen Person liegt, beginne ich, ihr Energiefeld aufzuzeichnen. Ich schreibe dabei alles auf, was ich wahrnehme: Wörter, Bilder, Gefühle, Bewegungen, Symbole, Farben oder andere Empfindungen. Welche Form meine Wahrnehmung hat, ist sekundär. Wichtig ist nur, dass ich über diese Formen zu den Informationen gelange, die für den Klienten wichtig sind. Für eine Fernberatung fertige ich meistens vier bis fünf verschiedene Energieskizzen des Klienten an. Bei komplexen Fragestellungen können es auch mehr sein. In einem nächsten Schritt übersetze ich die Energieskizzen in Wörter und schreibe so für den Klienten verständlich auf, was ich wahrgenommen habe.

Du brauchst dafür kein Foto von der Person, keine persönlichen Daten, gar nichts?

Ja und nein. Wenn mich eine Person kontaktiert und eine Fernberatung für sich selbst wünscht, brauche ich nichts Weiteres. Denn durch die Anfrage der Person weiss ich bereits, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenken muss, um arbeiten zu können.

Hilfreich, aber nicht zwingend nötig, können Fotos sein, wenn Klienten beispielsweise Auskünfte über ihre ganze Familie wünschen. Es kommt immer wieder vor, dass beispielsweise ein Elternteil mehrere Kurzanalysen aufs Mal für all seine Kinder bestellt. Hier helfen mir Fotos, um besser auseinander zu halten, bei welchem Kind meine Aufmerksamkeit liegt.

Kommt es vor, dass es auch mal nicht klappt?

Ich bin jeweils überzeugt davon, am richtigen Ort anzukommen und bin jeweils auch meinen Wahrnehmungen sicher. Ein, zwei Male ist es vorgekommen, dass Klienten mir sagten, sie verstünden zwar meine Ausführungen, bezweifelten aber, dass ich sie wirklich spezifisch auf ihre Person hin wahrgenommen habe. In jenen Fällen ging es um grosse Themen wie beispielsweise die Abgrenzung, mit der sich natürlich ganz viele Menschen mehr oder weniger schwer tun.

Wie gehst du damit um?

Ich kann nicht beeinflussen, ob ein Mensch an meinen Fähigkeiten zweifelt. Aber ich weiss, was ich kann. Und ich weiss, dass ich stets seriös und mit einem hohem Anspruch an mich selbst arbeite. Es war mir eine Lehre, dass ich einmal eine Fernberatung für eine Freundin machte, obwohl ich noch an den Folgen einer Hirnerschütterung litt. Im Rückblick glaube ich, dass ich damals zu wenig konzentriert war und meine Wahrnehmungen und Schilderungen nicht der Qualität entsprachen, die ich gewährleisten will.

Wann ist eine Fernberatung erfolgreich?

Für mich persönlich hat eine Fernberatung geklappt, wenn der Besteller vom Ergebnis innerlich berührt wird. Wenn der Leser durch meine Worte inspiriert und motiviert wird, um an sich zu arbeiten. Wenn er durch meine Beratung eine neue Perspektive gewinnt oder einen neuen Fokus legen kann. Wie die Fernberatung beim Besteller ankommt und was er daraus macht, kann ich jedoch nicht beeinflussen, selbst wenn ich alles richtig gemacht habe.

Welche Erfahrungen hast du bisher mit dem Angebot gemacht?

Ich habe mit meinen Fernberatungen viele positive Erfahrungen gemacht. Die vielen aufbauenden Feedbacks motivieren mich sehr. Es gibt Klienten, die bestellen sich jedes Jahr eine Kurzanalyse. Andere verschenken Fernberatungen an ihre Liebsten. Das bestärkt mich in meinem Tun.

Du bist mit deiner Praxis in einem Bereich tätig, unter dem sich viele Menschen nicht so viel vorstellen können und der zudem geprägt ist von vielen dubiosen Angeboten und Anbietern. Weshalb machst du das überhaupt?

Ich biete eine Fähigkeit und eine Qualität an, die mich im Kern ausmacht. Ich liebe diese Arbeit, ich bin fasziniert von der Wahrnehmung in all ihren Facetten und ich bin gut darin, sie einzusetzen. Hinzu kommt: Ich halte es für eines der schönsten Geschenke, die das Leben zu bieten hat, innerlich berührt zu werden oder andere innerlich zu berühren. Meine Arbeit ermöglichst es mir, Menschen zu berühren und an ihrer Entwicklung teilzunehmen. Dafür schenken mir die Klienten ihr Vertrauen. Ein sehr wertvolles Gut.

Du betonst jeweils, dass dein Angebot grundsätzlich allen zugänglich sein sollte. Weshalb setzt du deine Fähigkeiten dann nicht im gemeinnützigen Rahmen sondern in einer Praxis zu nicht ganz billigen Preisen ein?

Das ist eine gute Frage, die ich mir selbst immer wieder stelle. Denn es ist mir tatsächlich ein Anliegen, meine Fähigkeiten allen Menschen zugänglich zu machen, unabhängig ihrer finanziellen Verhältnisse.

Gleichzeitig habe ich aber auch eine Familie, zahle ich Miete, Krankenkassenprämien und habe so manch anderes Bedürfnis. Wenn ich Zeit in meine Praxistätigkeiten investiere, habe nicht die Möglichkeit, gleichzeitig anderweitig Geld zu verdienen. Deshalb ist es mir wichtig, dass aus meiner Praxistätigkeit etwas zu mir und meiner Familie zurückfliesst. Ob dies nun in Form von Geld, Kleider, Nahrungsmittel, einem Hausputz, einem kostenlosen Aufenthalt in einer Ferienwohnung oder was auch immer ist, spielt für mich eine untergeordnete Rolle.

Ich kann dir als Kunde als Gegenleistung für eine Fernberatung eine Putzaktion anbieten?

Das ist ein Beispiel. Ich bin diesbezüglich jederzeit für Angebote und Vorschläge offen. Bedingung ist einfach, dass ich oder ein anderes Mitglied meiner Familie die Gegenleistung auch wirklich gebrauchen kann. Um die Idee eines solchen Austauschs zu fördern und einfacher zu machen, habe ich mich kürzlich bei zwei Schweizer Tauschbörsen registriert. Über diese Börsen ist es möglich, meine Dienstleistungen im Austausch für eine andere Leistung zu beziehen, die nicht zwingend direkt mir erbracht werden muss.

Wen willst du mit deinen Angeboten eigentlich ansprechen?

Alle Menschen, die an sich selber arbeiten möchten. Menschen die sich etwas Gutes tun möchten. Menschen die eine zusätzliche Perspektive gewinnen möchten. Menschen, die ihr geistiges, emotionales oder körperlichen Wohlbefinden behalten oder optimieren möchten.





Esther Matter - Atelier für Intuition, Beratung sowie Heilung - Eichwatt 13 - 8105 Zürich-Regensdorf